Der Westfälische Frieden, der im Jahre 1648 nach jahrelangen Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien des Dreißigjährigen Krieges geschlossen wurde, gilt als einer der bedeutendsten Friedensverträge in der europäischen Geschichte. Dieser Artikel analysiert die Ursachen und Konsequenzen des Westfälischen Friedens und untersucht, warum dieser zur Neuordnung Europas im 17. Jahrhundert führte. Dabei werden die politischen, militärischen und religiösen Hintergründe beleuchtet, um ein tieferes Verständnis für die komplexe Dynamik dieses historischen Ereignisses zu gewinnen.
Inhaltsangabe und Übersicht
- Historische Hintergründe des Westfälischen Friedens
- Analyse der politischen Strukturen vor dem Westfälischen Frieden
- Die Rolle der Friedensverhandlungen und ihrer Akteure
- Souveränität und Territorialveränderungen als Kern des Abkommens
- Der Einfluss des Westfälischen Friedens auf das internationale Recht
- Langfristige politische und wirtschaftliche Konsequenzen für Europa
- Empfehlungen für die weitere Forschung zur europäischen Neuordnung im 17. Jahrhundert
- Die wichtigsten Fragen
- Abschlussgedanken
Historische Hintergründe des Westfälischen Friedens
Der Westfälische Frieden, der 1648 in Münster und Osnabrück unterzeichnet wurde, markierte das Ende des Dreißigjährigen Krieges und des Achtzigjährigen Unabhängigkeitskrieges. Diese Abkommen hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die politische und territoriale Ordnung Europas und führten zu wichtigen Veränderungen in der Struktur der internationalen Beziehungen.
Im Vorfeld dieser Vereinbarungen war der Kontinent von heftigen und lang andauernden konfessionellen Konflikten und Machtkämpfen geprägt. Der Dreißigjährige Krieg begann 1618 als Religionskrieg zwischen Katholiken und Protestanten im Heiligen Römischen Reich, entwickelte sich jedoch bald zu einem umfassenden politischen Machtkampf, der fast alle europäischen Großmächte einbezog.
Zu den bedeutendsten Errungenschaften des Westfälischen Friedens gehörten:
- Annerkennung der Unabhängigkeit der Niederlande und der Schweiz – Diese Gebiete wurden als souveräne Staaten anerkannt, was ihre internationale Stellung erheblich stärkte.
- Machtverteilung im Heiligen Römischen Reich – Die Fürsten erhielten weitreichende Rechte, was zu einer Schwächung der Kaiserlichen Autorität und einer Dezentralisierung der Macht führte.
- Rechtliche Grundlagen für den modernen Nationalstaat – Die Prinzipien der Souveränität und Nicht-Einmischung wurden festgelegt und bildeten die Grundlage für das moderne internationale System.
Staat | Hauptauswirkung |
---|---|
Niederlande | Erkannte Unabhängigkeit |
Schweiz | Erkannte Unabhängigkeit |
Frankreich | Gebietsgewinne im Elsass |
Schweden | Gewinne in Norddeutschland |
Diese Vereinbarungen legten den Grundstein für das moderne Staatensystem, wie wir es heute kennen. Besonders die Prinzipien der territorialen Souveränität und des Gleichgewichts der Kräfte waren entscheidend für die zukünftige europäische Politik. Sie trugen maßgeblich zur Stabilität und zum Frieden in der Region bei, wenn auch nur vorübergehend.
Weiterhin wurde durch den Westfälischen Frieden der religiöse Konflikt entschärft. Die Prinzipien der Religionsfreiheit und des Kompromisses, die im Augsburger Religionsfrieden von 1555 begonnen hatten, wurden gestärkt und erweitert. Dies ermöglichte eine friedliche Koexistenz unterschiedlicher Konfessionen und förderte die Entwicklung einer pluralistischeren Gesellschaft.
Analyse der politischen Strukturen vor dem Westfälischen Frieden
Im 17. Jahrhundert war Europa ein Flickenteppich aus vielen souveränen Staaten und Fürstentümern, die alle um Macht und Einfluss rangen. Diese politische Landschaft war geprägt von einer Vielzahl komplexer, teils widersprüchlicher Bündnisse sowie von ererbten Feindschaften. Innerhalb des Heiligen Römischen Reiches bestanden große Unterschiede in den Machtverhältnissen zwischen den verschiedenen Kurfürstentümern, Herzogtümern und freien Reichsstädten. **Politische Spannungen** wurden durch religiöse Konflikte zwischen den katholischen und protestantischen Fürsten verschärft, die ihren Höhepunkt im Dreißigjährigen Krieg fanden.
Eine besondere Rolle spielten die großen Dynastien, wie die Habsburger und die Bourbonen, deren Ambitionen und Rivalitäten die **politischen Dynamiken** maßgeblich bestimmten. Die Habsburger herrschten über weite Teile Europas, inklusive Spanien und Österreich, und strebten nach einer hegemonialen Position, während die Bourbonen die Vormachtstellung Frankreichs festigen wollten. Diese dynastischen Spannungen führten zu zahlreichen Allianzen und Gegenallianzen, die zu einer permanenten Instabilität beitrugen.
Dynastie | Herrschaftsgebiet | Strategische Ziele |
---|---|---|
Habsburger | Österreich, Spanien, Teile Italiens und Niederlande | Hegemonie über Europa |
Bourbonen | Frankreich | Ausweitung des französischen Einflusses |
Zusätzlich war der Einfluss der neu entstandenen Staaten wie Schweden und die Niederlande von großer Bedeutung. **Schweden, ein aufstrebendes Militärimperium,** suchte seine Stellung im Norden Europas zu festigen und den Zugang zur Ostsee zu kontrollieren. Die Niederlande wiederum, nach ihrer Unabhängigkeit von Spanien, entwickelten sich zu einer bedeutenden Handelsmacht und suchten nach einer Balance zwischen wirtschaftlichen Interessen und politischer Stabilität.
Diese geopolitischen Konflikte wurden durch das Eingreifen externer Mächte wie des Osmanischen Reiches noch komplexer. Die Osmanen nutzten die europäischen Konflikte zu ihrem Vorteil, um ihren Einfluss in Südosteuropa auszubauen. Zusammengenommen führte diese **komplexe Matrix aus internen und externen** Machtkämpfen zu einer Kettenreaktion von Kriegen und Bündnissen, die Europa in einen Zustand ständiger Instabilität versetzte, welcher schließlich in die Verhandlungen zum Westfälischen Frieden mündete.
Die Rolle der Friedensverhandlungen und ihrer Akteure
Die Friedensverhandlungen, die letztlich zum Westfälischen Frieden führten, waren ein komplexer Prozess, der über Jahre hinweg zahlreiche Treffen und Diskussionen umfasste. Die wichtigsten Akteure dieser Verhandlungen waren die Vertreter der verschiedenen europäischen Mächte, die jeweils ihre eigenen Interessen verfolgten. Die Verhandlungspartner mussten dabei eine Balance zwischen den Machtansprüchen einzelner Nationen und dem Ziel eines stabilen und dauerhaften Friedens finden.
Zu den **Hauptakteuren** gehörten:
- **Die Habsburger**: Als eine der dominierenden Mächte jener Zeit suchten sie, ihren Einfluss in Europa zu sichern und auszubauen.
- **Frankreich**: Unter der Führung von Kardinal Richelieu und später Mazarin, setzte sich Frankreich für eine Schwächung der Habsburger ein.
- **Schweden**: Königin Christina und ihre Berater strebten nach territorialen Gewinnen und der Sicherung ihrer Position im Ostseeraum.
- **Das Heilige Römische Reich**: Gelangte unter Kaiser Ferdinand III. zu bedeutenden Reformen und einer Neuordnung seiner inneren Strukturen.
Die Rolle der katholischen und protestantischen Fürstentümer war ebenfalls von großer Bedeutung. **Religion** spielte eine zentrale Rolle bei den Verhandlungen, da die konfessionellen Spannungen zwischen Katholiken und Protestanten eine der Hauptursachen des Dreißigjährigen Krieges waren. Die Wiedereinführung des Augsburger Religionsfriedens bot eine Grundlage, um diese Spannungen zu entschärfen und die religiöse Koexistenz zu fördern.
Über die religiösen und territorialen Fragen hinaus, behandelten die Verhandlungen auch die **wirtschaftlichen Interessen** der beteiligten Parteien. Der Handel und die Kontrolle von wichtigen Handelsrouten waren von enormer Bedeutung für die Macht und den Wohlstand der Nationen. Dabei wurden besonders der Zugang zu den Häfen und die Kontrolle über Flüsse und andere strategische Punkte diskutiert.
Die Friedensverhandlungen führten schlussendlich zu mehreren **wichtigen Vereinbarungen**, die in den Verträgen von Münster und Osnabrück festgehalten wurden. Diese Verträge bildeten die Grundlage für das neue europäische Gleichgewicht und zielten darauf ab, zukünftige Konflikte zu vermeiden:
Vereinbarung | Ziel |
---|---|
Territoriale Neuordnung | Verhinderung künftiger Machtkonflikte durch klare Grenzziehungen |
Religionsfreiheit | Förderung des Friedens zwischen konfessionellen Gemeinschaften |
Wiederherstellung des Handels | Förderung des wirtschaftlichen Aufschwungs und Wohlstands |
Insgesamt spiegeln die Ergebnisse der Verhandlungen einen breiten Konsens wider, der auf wechselseitigen Zugeständnissen und Kompromissen basierte. Dies war ein entscheidender Schritt zur Neuordnung Europas im 17. Jahrhundert und legte den Grundstein für das moderne Staatensystem.
Souveränität und Territorialveränderungen als Kern des Abkommens
Im Kern des Westfälischen Friedens stand die **Souveränität** als Grundprinzip der politischen Ordnung in Europa. Durch die formelle Anerkennung der Unabhängigkeit von Staaten und Fürstentümern wurde die Grundlage für ein System geschaffen, in dem die gegenseitige Achtung der territorialen Unversehrtheit und die Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates zentrale Elemente waren. Dies bedeutete, dass kein Staat de facto das Recht hatte, sich in die internen Angelegenheiten eines anderen Staates einzumischen, was die Grundlage für das moderne Völkerrecht legte.
Ein wesentlicher Aspekt war die umfassende **Territorialveränderung**, die durch das Abkommen eingeleitet wurde. Verschiedene Gebiete wechselten ihre Zugehörigkeit, was direkt die politischen und wirtschaftlichen Machtverhältnisse in Europa beeinflusste. Insbesondere das Heilige Römische Reich erfuhr zahlreiche Modifikationen seiner territorialen Struktur, was zur Stärkung lokaler Fürstentümer und zur Schwächung der zentralen kaiserlichen Autorität führte. Diese territoriale Neuordnung wurde durch zahlreiche detaillierte Bestimmungen im Vertragstext festgeschrieben.
- Frankreich erhielt wichtige Gebiete wie das Elsass.
- Schweden bekam Vorpommern und andere Gebiete im Norden.
- Die Niederlande und die Schweiz wurden als unabhängig anerkannt.
Diese Veränderung der territorialen Landschaft kann durch eine Untersuchung der spezifischen Gebietsgewinne und -verluste veranschaulicht werden. Ein vereinfachtes Beispiel ist die folgende Tabelle:
Gebiet | Neuer Besitzer | Alter Besitzer |
---|---|---|
Elsass | Frankreich | Heiliges Römisches Reich |
Vorpommern | Schweden | Heiliges Römisches Reich |
Nordholland | Niederlande | Spanien |
Die Annerkennung von **Staaten** und Fürstentümern als souverän bedeutete auch, dass diese ihre Außenbeziehungen und inneren Angelegenheiten autonom verwalten konnten. Dies führte zu einer weitreichenden **Stärkung der föderalen Strukturen** im Heiligen Römischen Reich. Fürstentümer und Städte erhielten das Recht, selbständig Bündnisse zu schließen und ihre Verteidigung zu organisieren, was zur Fragmentierung der Macht und zu einer Vielzahl von Kleinstaaten führte.
Der Frieden schuf zudem einen Rahmen für zukünftige diplomatische Verhandlungen und mehrseitige Abkommen, die auf dem Prinzip der staatlichen **Souveränität** und **territorialen Integrität** basieren. Diese vertraglich festgelegten Prinzipien entwickelten sich zu den Grundsteinen des modernen internationalen Systems und des Westfälischen Modells, das bis heute eine grundlegende Rolle im Verständnis der internationalen Beziehungen spielt.
Der Einfluss des Westfälischen Friedens auf das internationale Recht
Der Westfälische Frieden, abgeschlossen im Jahr 1648, markierte das Ende des Dreißigjährigen Krieges und bildete einen Meilenstein in der Entwicklung des modernen internationalen Rechts. Einer der bedeutendsten Beiträge des Vertrags war die **Anerkennung der staatlichen Souveränität**. Vor diesem Frieden war das Heilige Römische Reich eine komplexe und lose Struktur aus Fürstentümern, Bistümern und Freien Städten, die alle dem Kaiser und der Kirche untergeordnet waren. Der Frieden von Westfalen änderte dies grundlegend, indem er die volle Souveränität der einzelnen Territorien anerkannte, eine Regel, die einen **entscheidenden Präzedenzfall** für das internationale System setzte.
Ein weiterer bemerkenswerter Einfluss lag in der **Förderung der Prinzipien der territorialen Integrität und der Nichteinmischung**. Diese Prinzipien bedeuteten, dass keine externen Mächte das Recht hatten, sich in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates einzumischen. Dies führte zu einer **stabileren internationalen Ordnung**, da der Respekt vor den Grenzen und der Unabhängigkeit anderer Staaten nun vertraglich festgelegt war. Diese Grundsätze sind weiterhin zentrale Elemente des Völkerrechts und der Charta der Vereinten Nationen.
Der Westfälische Frieden führte auch zu bedeutenden **rechtlichen und strukturellen Reformen innerhalb des Heiligen Römischen Reiches**. Die Verträge des Westfälischen Friedens legten fest, dass wichtige Entscheidungen im Reichstag getroffen werden sollten, einem Gremium, das Vertreter der verschiedenen Territorien einbezog. Dies stärkte die Rolle der nicht-königlichen Akteure im politischen Prozess und setzte einen Trend zu mehr **Kollegialität und Machtteilung** im europäischen Staatswesen. Diese Neuerungen dienten als frühe Formen einer Art **föderalen Systems**, das später in verschiedenen Formen weltweit angenommen werden sollte.
Prinzip | Beschreibung |
---|---|
Souveränität | Anerkennung der unabhängigen Autorität eines Staates innerhalb seiner territorialen Grenzen |
Territoriale Integrität | Schutz der festen territorialen Grenzen eines Staates |
Nichteinmischung | Verbot der Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates |
Darüber hinaus beeinflusste der Westfälische Frieden das **Verhältnis zwischen Religion und Staat** in Europa. Indem den Einzelstaaten die Möglichkeit eingeräumt wurde, ihre eigene Religion zu wählen, festigte der Frieden das Prinzip der religiösen Toleranz und Selbstbestimmung. Dies stellte einen **Abschied von der Dominanz der katholischen Kirche** dar und förderte die Entwicklung von religiöser Vielfalt und **konfessionellen Staatlichkeiten**. Diese Trennung von Religionsfragen und Staatspolitik inspirierte zukünftige Gesetzgebungen und Verfassungen weltweit.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Westfälische Frieden nicht nur die politische Landschaft Europas im 17. Jahrhundert neu ordnete, sondern auch entscheidende Grundsätze für das moderne internationale Recht etablierte. Diese Prinzipien beeinflussen bis heute die organisatorischen Strukturen und Rechtsgrundlagen der internationalen Staatengemeinschaft.
Langfristige politische und wirtschaftliche Konsequenzen für Europa
Die langfristigen politischen Konsequenzen des Westfälischen Friedens manifestierten sich in einer umfassenden Neuordnung der europäischen Mächtebalance. Die ehemaligen Dominanzstreben der Habsburger und der spanischen Krone wurden eingedämmt, welche zuvor eine prägende Rolle in der europäische Politik gespielt hatten. Die Neutralisierung dieser Machtzentren ermöglichte es kleineren Staaten, sich unabhängiger zu positionieren und ihre eigene Souveränität zu sichern. Diese Entwicklung führte dazu, dass die Ideen des Nationalstaats und des Souveränitätsprinzips weiter verfestigt wurden.
In wirtschaftlicher Hinsicht hatte die Neuordnung Europas auch tiefreichende Auswirkungen. Im Frieden von Westfalen wurden Handelsrechte und territoriale Konflikte geregelt, was zu einer stabileren politischen Landschaft führte. Eine stabilere politische Landschaft ermöglichte es den europäischen Staaten, sich stärker auf den Ausbau ihrer wirtschaftlichen Kapazitäten zu konzentrieren. Besonders für die Niederlande und Frankreich eröffnete dies neue Möglichkeiten, ihre Handelsnetzwerke auszubauen und ihre ökonomische Macht zu festigen.
- Dezentrale politische Strukturen: Die Machtverteilung hin zu dezentralen politischen Strukturen ermöglichte es regionalen Gruppen, wirtschaftlich unabhängiger zu agieren.
- Förderung des Handels: Die Beilegung territorialer Streitigkeiten führte zu sichereren und stabileren Handelsrouten.
- Ökonomische Diversifizierung: Eine stabilere Wirtschaftsordnung ermöglichte die Diversifizierung der Produktion und des Handels.
Land | Wirtschaftliche Veränderung |
---|---|
Frankreich | Ausbau von Handelsrouten |
Niederlande | Erhöhung der Marktdominanz |
Deutschland | Wiederaufbau der Infrastruktur |
Die sozialen Auswirkungen des Westfälischen Friedens auf Europa sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Der verheerende Dreißigjährige Krieg hatte tiefgreifende Spuren in der Bevölkerungsstruktur Europas hinterlassen. Der relative Frieden, der nach 1648 folgte, bot nicht nur die Gelegenheit zur wirtschaftlichen Erholung, sondern auch zur demographischen Stabilisierung. Städte und Dörfer, die unter den Kriegsfolgen stark gelitten hatten, konnten wiederaufgebaut und neu belebt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen des Westfälischen Friedens einen bedeutenden Einfluss auf die zukünftige Entwicklung Europas hatten. Die Etablierung einer neuen Ordnung förderte nicht nur die nationale Souveränität, sondern legte auch den Grundstein für ein stabileres und prosperierenderes wirtschaftliches Umfeld. Diese duale Entwicklung aus politischer Stabilität und wirtschaftlichem Wachstum wirkte als Katalysator für das Aufblühen Europas in den nachfolgenden Jahrhunderten.
Empfehlungen für die weitere Forschung zur europäischen Neuordnung im 17. Jahrhundert
Um die Auswirkungen des Westfälischen Friedens tiefer zu verstehen, sollte die zukünftige Forschung verschiedene Aspekte der europäischen Neuordnung im 17. berücksichtigen. **Eine interdisziplinäre Herangehensweise** ist von großem Vorteil, da sie verschiedene Perspektiven in die Analyse einbringen kann:
- Politische Strukturveränderungen: Die Untersuchung, wie der Friede von Westfalen die Souveränität der einzelnen Staaten festigte, kann erhellende Einblicke in die Bildung von Nationalstaaten geben. Besondere Aufmerksamkeit sollte den diplomatischen Quellen und Verträgen dieser Zeit gewidmet werden.
- Wirtschaftliche Entwicklungen: Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Frieden auf Handel und Gewerbe sowohl innerhalb als auch zwischen den Staaten sollten detailliert untersucht werden. Hier können Handelsstatistiken und Steueraufzeichnungen wertvolle Daten liefern.
- Kulturelle Transformationen: Forschung zu kulturellen Anpassungsprozessen und Identitätsbildung in den betroffenen Regionen kann helfen, die langfristigen sozialen Veränderungen zu verstehen. Kunstwerke, Literatur und religiöse Schriftstücke aus dieser Periode bieten reichhaltige Datenquellen.
Ein weiterer fruchtbarer Bereich ist die **Analyse der militärischen Umstrukturierungen** nach dem Dreißigjährigen Krieg. Hierbei sollten folgende Fragen im Fokus stehen:
- Wie veränderten sich die militärischen Allianzen und Strategien?
- Welche langfristigen Folgen hatten diese Veränderungen für die europäische Machtbalance?
Forschungsthema | Primäre Quellen | Methoden |
---|---|---|
Politische Strukturveränderungen | Diplomatische Korrespondenzen, Verträge | Historische Analyse, Textkritik |
Wirtschaftliche Entwicklungen | Handelsstatistiken, Steueraufzeichnungen | Statistische Analyse, Wirtschaftsgeschichte |
Kulturelle Transformationen | Kunstwerke, Literatur, religiöse Texte | Kulturwissenschaftliche Methoden, Diskursanalyse |
Es ist auch notwendig, die **regionale Dimension der Neuordnung** zu berücksichtigen, da die Auswirkungen des Westfälischen Friedens nicht in allen Teilen Europas gleich waren. Regionalstudien können Unterschiede und spezifische Anpassungsprozesse aufzeigen, die in breiter angelegten Studien möglicherweise übersehen werden. Zum Beispiel:
- Die Veränderungen in der politischen Landschaft des Heiligen Römischen Reiches im Vergleich zu Frankreich und Schweden.
- Unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklungen in den nördlichen und südlichen Teilen Europas.
- Kulturelle Verschiebungen in Regionen mit unterschiedlichen religiösen Mehrheiten.
Durch eine umfassende **und differenzierte Untersuchung** dieser Themenbereiche kann die Forschung zur europäischen Neuordnung im 17. deutlich vertieft und bereichert werden, was zu einem besseren Verständnis der langfristigen historischen Prozesse führt.
Die wichtigsten Fragen
Frage | Antwort |
---|---|
Was ist der Westfälische Frieden? | Der Westfälische Frieden ist eine Serie von Friedensverträgen, die 1648 das Ende des Dreißigjährigen Krieges und des Achtzigjährigen Unabhängigkeitskrieges markierten. |
Wann wurden die Friedensverträge unterzeichnet? | Die Verträge wurden am 24. Oktober 1648 in Münster und Osnabrück unterzeichnet. |
Welche Mächte waren am Westfälischen Frieden beteiligt? | Die wichtigsten beteiligten Mächte waren das Heilige Römische Reich, Frankreich, Schweden, Spanien und die Niederlande. |
Welche politischen Strukturen wurden durch den Westfälischen Frieden verändert? | Der Frieden führte zu einer Dezentralisierung des Heiligen Römischen Reiches und stärkte die politische Unabhängigkeit der deutschen Fürstentümer. |
Wie beeinflusste der Westfälische Frieden die Souveränität der Staaten? | Der Frieden begründete das Prinzip der staatlichen Souveränität, das heißt, dass jedes Land unabhängig und gleichberechtigt handeln konnte. |
Inwieweit trug der Westfälische Frieden zur religiösen Toleranz bei? | Er stärkte die religiöse Toleranz, indem er den Katholizismus, Lutheranismus und Calvinismus als gleichberechtigte Konfessionen anerkannte. |
Welche Rolle spielte der Westfälische Frieden im Völkerrecht? | Der Frieden gilt als Grundstein des modernen Völkerrechts und legte Grundprinzipien internationaler Beziehungen fest. |
Wie beeinflusste der Westfälische Frieden die europäische Landkarte? | Er veränderte die territoriale Struktur Europas, indem er Gebietsgewinne und Verluste neu regelte und vertraglich festlegte. |
Welche langfristigen Auswirkungen hatte der Westfälische Frieden auf Europa? | Der Frieden trug zur langfristigen Stabilität und dem langfristigen Friedensprozess in Europa bei, und legte die Grundlage für moderne Staatenbildung. |
Wie wurde die Machtstruktur innerhalb des Heiligen Römischen Reiches durch den Frieden verändert? | Die Macht des Kaisers wurde durch die Stärkung der Fürstentümer und die Anerkennung ihrer Souveränität geschwächt. |
Abschlussgedanken
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Westfälische Friede im 17. Jahrhundert eine bedeutende Rolle bei der Neuordnung Europas spielte. Durch die Festlegung der Grenzen, die Anerkennung der Souveränität der Staaten und die Einführung des Prinzips des Gleichgewichts der Mächte legte der Friede den Grundstein für ein neues politisches System in Europa. Zwar brachte er keine vollständige Stabilität, jedoch markierte er einen wichtigen Schritt in Richtung einer multilateralen politischen Ordnung, die bis heute Einfluss auf die europäische Diplomatie hat. Der Westfälische Friede gilt daher als Meilenstein in der Geschichte der europäischen Politik und bleibt ein wichtiges Beispiel für die erfolgreiche Beendigung von Konflikten durch diplomatische Verhandlungen.