Der Wiener Kongress von 1815 war eine bedeutende Veranstaltung, die die politische Landkarte Europas nach den napoleonischen Kriegen neu gestaltete. Eine zentrale Frage stellt sich bis heute: Warum führte der Wiener Kongress zur Restauration der europäischen Monarchien? Diese Frage wirft ein Schlaglicht auf die politischen und sozialen Umwälzungen dieser Zeit und die Bestrebungen der europäischen Mächte, die Machtverhältnisse nach den verheerenden Auswirkungen der französischen Revolution und der napoleonischen Ära wiederherzustellen. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit den Gründen und Folgen der Restauration der Monarchien nach dem Wiener Kongress auseinandersetzen.
Inhaltsangabe und Übersicht
- Einleitung in die historische Bedeutung des Wiener Kongresses von 1815
- Die politischen Ziele und Interessen der teilnehmenden Staaten am Wiener Kongress
- Analyse der zentralen Verhandlungsergebnisse und ihre Konsequenzen für Europa
- Die Rolle von Fürst von Metternich bei der Neugestaltung der europäischen Ordnung
- Einfluss des Legitimationsprinzips und der Heiligen Allianz auf die Restauration der Monarchien
- Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen der Restaurationsepoche auf die europäischen Gesellschaften
- Fazit und Empfehlungen für die heutige politische Forschung zur historischen Restaurationsepoche
- Die wichtigsten Fragen
- Fazit
Einleitung in die historische Bedeutung des Wiener Kongresses von 1815
Der Wiener Kongress von 1815 stellt einen Wendepunkt in der europäischen Geschichte dar. Nach den verheerenden Kriegsjahren der Napoleonischen Ära versuchte Europas politische Elite, ein neues Gleichgewicht der Mächte zu schaffen. Vielfach als ein Balanceakt zwischen Restaurationsbestrebungen und Zukunftsvisionen angesehen, formte der Kongress die europäische Politik nachhaltig.
Im Kern folgte der Wiener Kongress dem Ziel, das alte europäische System der Monarchien wiederherzustellen und die politischen Auswirkungen der Französischen Revolution rückgängig zu machen. Die Vertreter der sogenannten “Großen Fünf“ – Österreich, Preußen, Russland, Großbritannien und Frankreich – nahmen dominierende Positionen ein. **Restauration** und **Stabilität** waren zentrale Begriffe, die den Verlauf der Verhandlungen prägten.
- Zurückdrängung revolutionärer Bewegungen
- Wiederherstellung traditionsbasierter Monarchien
- Neuordnung geographischer Grenzen in Europa
Der Kongress diente nicht nur der territorialen Neuordnung, sondern auch der Formulierung ideologischer Grundlagen für ein gemeinsames europäisches Koexistieren. Der **Heilige Bund**, initiiert von Russland, Preußen und Österreich, war ein Ergebnis dieser Bemühung und zielte darauf ab, sowohl konservative Werte zu fördern als auch den Frieden zu sichern.
Eine signifikante Komponente des Wiener Kongresses war die Neudefinition territorialer Grenzen. Zahlreiche Grenzverschiebungen wurden beschlossen, die sich in Europa noch Jahrzehnte bemerkbar machen sollten. Hierbei nahm das Konzept des „gleichgewichtigen Europas“ eine zentrale Rolle ein, um zukünftige Kriege zu verhindern.
Staat | Gewonnene/Verlorene Gebiete |
---|---|
Preußen | Rheinland, Westfalen |
Österreich | Lombardo-Venetien |
Frankreich | Verlust von Elsass und Lothringen |
Ein wichtiger Aspekt, der sich aus den Vereinbarungen des Wiener Kongresses ergab, war die Schaffung eines Systems internationaler Zusammenarbeit. Obwohl viele Kritiker dem Kongress vor warfen, konservative und rückständige Ansichten zu festigen, schuf er einen Präzedenzfall für künftige diplomatische Verhandlungen. In diesem Rahmen legte der Wiener Kongress das Fundament für eine Zeit relativer Stabilität, die als das Zeitalter der Restauration bekannt wurde.
Die politischen Ziele und Interessen der teilnehmenden Staaten am Wiener Kongress
Der Wiener Kongress von 1815 markierte eine bedeutende Phase in der europäischen Geschichte, in der die politischen Führer sich bemühten, die Machtverhältnisse nach den Napoleonischen Kriegen neu zu ordnen. **Die Hauptziele der Teilnehmer** konzentrierten sich auf die Stabilisierung der politischen Landschaft und die Wiederherstellung der alten Ordnungen. Dabei spielten die individuellen Interessen der beteiligten Staaten eine zentrale Rolle.
Die führenden Großmächte, darunter Großbritannien, Russland, Österreich und Preußen, verfolgten spezifische Agenden, die **zum Teil gegensätzlich, aber auch komplementär** waren. Großbritannien zielte insbesondere darauf ab, das Machtgleichgewicht in Europa zu wahren und seine maritime Vorherrschaft zu sichern. **Russland** hingegen strebte an, seinen Einfluss in Osteuropa auszudehnen und betrachtete den Zugang zum Mittelmeer als strategisch wichtig.
Staat | Primäres Ziel |
---|---|
Großbritannien | Maritime Dominanz |
Russland | Expansion in Osteuropa |
Österreich | Erhalt der Habsburger Macht |
Preußen | Territoriale Gewinne |
**Österreich**, unter der Führung von Staatskanzler Klemens von Metternich, war besonders daran interessiert, die Macht der Habsburger Dynastie zu konsolidieren. Österreich betrachtete die Rückkehr zu monarchischen Prinzipien als Mittel, um den revolutionären Geist einzudämmen und die politische Stabilität im deutschsprachigen Raum zu sichern. Diese Ziele spiegelten sich auch in der Schaffung des Deutschen Bundes wider, der unter der Führung Österreichs stand.
**Preußen** konzentrierte sich auf territoriale Zugewinne und die Stärkung seiner Position innerhalb der deutschen Staaten. Es gelang ihm, wichtige Gebiete im Rheinland und in Westfalen zu erlangen, was seine Stellung in Zentraleuropa erheblich stärkte. Diese Verbindung territorialer Interessen mit der Überlegung, ein starkes Bollwerk gegen zukünftige französische Expansion zu schaffen, war für Preußen von grundlegender Bedeutung.
Neben den großen Mächten hatten auch die kleineren Staaten spezifische Anliegen. Viele strebten danach, ihre Souveränität zu wahren oder wiederzugewinnen. Die Verhandlungen des Wiener Kongresses spiegelten letztlich ein **kompliziertes Netzwerk von Interessen** wider, bei dem jeder Staat um Aushandlung und Kompromiss bemüht war. Die Ergebnisse des Kongresses legten das Fundament für die europäische Ordnung in der folgenden Epoche, und obwohl viele Staaten unterschiedliche Ziele verfolgten, gelang es ihnen doch, eine weitgehende Übereinkunft zu erzielen.
Analyse der zentralen Verhandlungsergebnisse und ihre Konsequenzen für Europa
Der Wiener Kongress von 1815 stellte die Grundlagen einer neuen europäischen Ordnung auf, die tiefgreifende Auswirkungen auf die politische Landschaft des Kontinents hatte. Der Kern der Verhandlungen konzentrierte sich auf die Wiederherstellung der alten Ordnung, was als **Restauration** bekannt ist. Der Kongress zielte darauf ab, das Gleichgewicht der Macht zu sichern, das durch die napoleonischen Kriege stark gestört worden war. Dabei wurde besonderer Wert auf die Rolle der Monarchien gelegt.
Eine der wesentlichen Errungenschaften des Wiener Kongresses war die Bestätigung der territorialen Verteilung und Souveränität der europäischen Mächte. Dies wurde durch Verhandlungen zwischen den Hauptakteuren erreicht: dem Österreichischen Kaiserreich, dem Russischen Reich, dem Königreich Preußen, dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland sowie dem Königreich Frankreich. Die **Verteilung von Territorien** wurde überwiegend zugunsten der größten Länder geregelt:
Land | Gewonnene Gebiete |
---|---|
Preußen | Westfalen, Rheinland |
Russland | Polen (Kongresspolen) |
Österreich | Venedig, Lombardei |
Die politischen Konsequenzen für Europa waren zahlreich. Zunächst führte die Restauration zur Wiedergründung vieler Monarchien, die zuvor durch die revolutionären Kräfte Napoleons abgesetzt worden waren. Dies stärkte die Legitimität der Monarchien und die Autorität von Königtümern in ganz Europa. Neben dieser **Stärkung der Monarchien** erhielt das Prinzip der Legitimität einen neuen Stellenwert, durch den alle Herrschaftsansprüche in Europa auf ihr historisches Recht zurückgeführt wurden.
Ein weiterer bedeutender Punkt des Kongresses war die Entwicklung von kooperativen Mechanismen zur Konfliktlösung, die die Grundlage für das moderne diplomatische System schufen. Durch regelmäßige Treffen der Großmächte sollte eine **kollektive Sicherheit** gewährleistet werden, um weitere großflächige Konflikte zu vermeiden. Diese neue Form der interstaatlichen Zusammenarbeit trug zur langfristigen Stabilisierung Europas bei.
- Förderung monarchischer Prinzipien
- Schaffung eines Gleichgewichts der Mächte
- Wiederherstellung traditioneller Herrschaftsformen
- Entwicklung eines diplomatischen Netzwerkes
Die Konsequenzen waren weitreichend und beeinflussten die politische Szene für Jahrzehnte. Dennoch brachte die Konzentration auf die Monarchie auch Probleme mit sich. Die Vernachlässigung liberaler und nationaler Kräfte führte bald zu Spannungen, die später in der Geschichte zu Konflikten führten. Insgesamt legte der Wiener Kongress jedoch den Grundstein für eine stabilisierte politische Landschaft in Europa, die für eine gewisse Zeit von friedlichen Koexistenz geprägt war.
Die Rolle von Fürst von Metternich bei der Neugestaltung der europäischen Ordnung
Fürst von Metternich, ein herausragender Staatsmann des 19. Jahrhunderts, spielte eine entscheidende Rolle bei der Neugestaltung der europäischen Ordnung nach den Napoleonischen Kriegen. Als Außenminister des österreichischen Kaiserreichs erkannte Metternich die Notwendigkeit stabiler Monarchien als Grundlage für den Frieden. Er sah in der Wiederherstellung der alten Ordnung eine Möglichkeit, die säkulare Autorität und die Macht der Monarchen zu sichern. Diese monarchische Restauration war jedoch nicht nur ein Schritt in die Vergangenheit, sondern eine strategische Antwort auf die Herausforderungen, die durch die Französische Revolution und die darauf folgenden Kriege verursacht wurden.
- Stabilität durch Balance der Mächte
- Förderung gemeinsamer Interessen zwischen den Großmächten
- Wiederherstellung traditioneller Monarchien als Friedensgarant
Der Wiener Kongress bot Metternich die Plattform, um seine Vision einer stabilisierten europäischen Ordnung zu verfolgen. Er setzte sich vehement für das Konzept der Balance of Power ein, welches verhindern sollte, dass eine Nation zu dominant wird. Metternichs Diplomatie zielte darauf ab, die großen europäischen Mächte in einem Netzwerk gegenseitiger Kontrolle zu verankern. Die von ihm etablierte Heilige Allianz, bestehend aus Russland, Preußen und Österreich, sollte als Bollwerk gegen revolutionäre Bewegungen dienen.
Ein herausragendes Beispiel seiner strategischen Diplomatie war die Entscheidung, Frankreich, trotz seiner Niederlage, nicht allzu sehr zu schwächen. Metternich argumentierte, dass ein gestärktes Frankreich ein Gegengewicht zu Russland und England sein könnte. Diese Umsicht zeigte sich auch in der territorialen Neuorganisation der europäischen Landkarte, die darauf abzielte, sowohl Gleichgewicht als auch nationale Interessen zu harmonisieren.
Land | Territoriale Änderung |
---|---|
Polen | Aufteilung zwischen Russland, Preußen und Österreich |
Niederlande | Vereinigung mit Belgien |
Sachsen | Teile gingen an Preußen |
Auch die politische Philosophie Metternichs, die als Metternich’sches System bekannt wurde, beeinflusste nachhaltig die europäische Politik. Dieses System setzte auf der Durchsetzung einer konservativen Ordnung auf, die politische Umbrüche unterdrücken und die Machtverhältnisse stabilisieren sollte. Metternichs Überzeugung, dass staatliche und dynastische Stabilität über den Interessen einzelner Bevölkerungen stehen, führte zu Restaurationen von Dynastien, die während der Kriege entmachtet wurden.
Obwohl Fürst von Metternich in seinen späteren Jahren oft als Gegner liberaler Bewegungen wahrgenommen wurde, bleibt seine Fähigkeit, die politischen Realitäten seiner Zeit zu erkennen und zu gestalten, unbestritten. Er vermochte es, durch sein diplomatisches Geschick, die unterschiedlichen Interessen der europäischen Mächte in einer friedlichen Koexistenz zu vereinen. Seine Rolle bei der Neugestaltung Europas nach 1815 zeigt, dass die politische Architektur nicht lediglich das Produkt von Ideologien, sondern von pragmatischen Strategien zur Machterhaltung war.
Einfluss des Legitimationsprinzips und der Heiligen Allianz auf die Restauration der Monarchien
Im Zentrum der Politik nach den Napoleonischen Kriegen stand das **Legitimationsprinzip**, das auf dem Wiener Kongress von 1815 als fundamentales Kriterium für die Neuordnung Europas diente. Dieses Prinzip betonte das „göttliche Recht“ der Könige zur Herrschaft und war ein Weg, um die durch die Revolutionen verursachten Machtverschiebungen zu neutralisieren. Der Gedanke hinter diesem Prinzip lag darin, politische Stabilität durch die Anerkennung traditioneller Herrscherdynastien zu erreichen. Diese Maßnahme war nicht einzig revisionär, sondern sollte dafür sorgen, dass die politische Landkarte Europas kontrollierte und berechenbare Staaten zeigte, um erneute Kriege zu vermeiden.
In diesem Zusammenhang spielte die **Heilige Allianz** eine essentielle Rolle. Initiiert von Russland, Österreich und Preußen, stellte diese Allianz eine Absichtserklärung dar, in der die Monarchen sich verpflichteten, sich gegenseitig zu unterstützen und christliche Tugenden in der Regierungspolitik zu fördern. Diese Allianz war weniger ein formalisiertes Bündnis als vielmehr ein moralischer und ideologischer Rahmen, um die alten Monarchien zu stärken und potenzielle revolutionäre Bewegungen im Keime zu ersticken.
Das Legitimationsprinzip und die Heilige Allianz führten konkret zu mehreren unverzichtbaren Maßnahmen:
- Wiederherstellung traditioneller Herrscherhäuser, wie der Bourbonen in Frankreich.
- Etablierung von Pufferstaaten, um zukünftigem imperialem Expansionismus Einhalt zu gebieten.
- Regelmäßige diplomatische Kongresse zur Konfliktbewältigung.
Diese Prinzipien führten zur erneuten Etablierung und Konsolidierung monarchischer Herrschaften in vielen Ländern. Während einige Nationen sich binnen Jahrzehnten erneut in Richtung Demokratie bewegten, wie etwa Frankreich während der Julirevolution 1830, bot die Restauration eine temporäre Stabilität, die das Fundament für zukünftige Debatten über Demokratie und Bürgerrechte legte.
Monarchie | Wiederhergestelltes Herrscherhaus | Jahr der Restauration |
---|---|---|
Frankreich | Bourbonen | 1815 |
Spanien | Bourbonen | 1813 |
Sardinien-Piemont | Haus Savoyen | 1814 |
Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen der Restaurationsepoche auf die europäischen Gesellschaften
Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Restaurationsepoche auf die europäischen Gesellschaften waren vielschichtig und widersprüchlich. Diese Ära war geprägt von einem bewussten Versuch, die vormodernen Strukturen wiederherzustellen und die umwälzenden sozialen Veränderungen, die die Französische Revolution mit sich gebracht hatte, rückgängig zu machen. Während für viele die Rückkehr zu einer stabileren monarchischen Ordnung Sicherheit und Kontinuität bedeutete, führte sie auf wirtschaftlicher Ebene oft zu einem Stillstand, der insbesondere die industriell aufstrebenden Regionen Europas betraf.
- Landwirtschaftliche Dominanz: Die Erinnerung an die Revolutionsjahre ließ viele Monarchen zu protektionistischen Maßnahmen greifen, die die Landwirtschaft und tradierte Handwerksstrukturen gegenüber der aufkommenden Industrie bevorzugten.
- Gewerbliche Einschränkung: Der Nachdruck auf die Wiederherstellung der Zünfte und der Ablehnung von Gewerbefreiheit führte zu Spannungen zwischen ländlichen und städtischen Wirtschaftszweigen.
Die sozialen Effekte dieser restaurativen Maßnahmen gingen Hand in Hand mit wirtschaftlichen Herausforderungen. Monarchische Bestrebungen zur sozialen Kontrolle und Befriedung beinhalteten die Einführung strikter sozialer Hierarchien. Dennoch entstanden in städtischen Zentren aufgrund des eingeschränkten sozialen Aufstiegs immer mehr Unzufriedenheiten. Die Arbeiterklasse begann, sich zu organisieren, und ihre Konflikte mit der traditionellen Ordnung legten das Fundament für späteren sozialen Aktivismus.
Bereich | Auswirkung der Restauration |
---|---|
Wirtschaft | Rückgang der industriellen Innovation aufgrund von Protektionismus |
Gesellschaft | Verfestigung sozialer Hierarchien und Aufstieg der Arbeiterbewegung |
Einerseits führten die restaurativen Maßnahmen zu einer Konsolidierung der Macht der Großgrundbesitzer und der Aristokratie, während andererseits der aufstrebenden Bourgeoisie sowie der immer angespannter lebenden Arbeiterklasse wenig Raum für Entfaltung und Modernisierung blieb. Diese Disparität zwischen den Interessen der Landbesitzenden und der sich allmählich industrialisierenden Gesellschaft schuf einen fruchtbaren Boden für Konflikte, der die sozialen Spannungen zwischen den Klassen weiter verschärfte.
Die Entwicklungen der Restaurationsepoche verdeutlichen, dass der Versuch, die Vergangenheit zu restaurieren, oft unvorhergesehene Konsequenzen nach sich ziehen kann. Monarchische Bestrebungen nach Stabilität trafen auf die dynamischen Kräfte einer sich wandelnden Gesellschaft, deren Folgen weit über das 19. Jahrhundert hinaus zu spüren waren. Diese Epoche setzte den europäischen Gesellschaften nachhaltige Impulse, die sowohl die Wirtschaftsstrukturen als auch die sozialen Gefüge langfristig beeinflussten.
Fazit und Empfehlungen für die heutige politische Forschung zur historischen Restaurationsepoche
Die Erforschung der Restaurationsepoche, die durch den Wiener Kongress von 1815 eingeleitet wurde, bietet wertvolle Einblicke in die Dynamik der politischen Machtverhältnisse und die Grundlagen moderner staatlicher Strukturen. Die Komplexität dieser Zeit erfordert eine differenzierte Betrachtung sowohl der individuellen Akteure als auch der größeren geopolitischen Entwicklungen. Um die vielschichtigen Auswirkungen dieser Ära besser zu verstehen, sollten sich Forscher auf mehrere Schlüsselbereiche konzentrieren.
Methodologische Vielfalt: Es ist unerlässlich, in der historischen Forschung verschiedene methodische Ansätze zu integrieren. Dies ermöglicht eine umfassendere Analyse der historischen Prozesse und deren Auswirkungen. Forscher sollten beispielsweise:
- Multidisziplinäre Ansätze verwenden, um politische, wirtschaftliche und soziale Kontexte zu verbinden.
- Quantitative und qualitative Methoden kombinieren, um sowohl numerische Daten als auch subjektive Erfahrungen einzubeziehen.
**Internationale Zusammenarbeit** ist ebenfalls entscheidend für ein umfassendes Verständnis der Restaurationsepoche. Ein breiterer Austausch zwischen Historikern unterschiedlicher Länder kann neue Perspektiven eröffnen und die historische Interpretation bereichern. Solche Kooperationen könnten Forschungsnetzwerke und gemeinsame Projekte fördern, die das Wissen über transnationale Einflussfaktoren erweitern.
Forschungsansatz | Potenzial |
---|---|
Interdisziplinäre Studien | Ermöglichen die Verknüpfung unterschiedlicher historischer Perspektiven |
Vergleichende Analysen | Fördern das Verständnis der Ära im globalen Kontext |
Ein Aspekt, der oft übersehen wird, ist die Erforschung der sozialen Auswirkungen der politischen Veränderungen dieser Zeit. Die Rolle der Bürger, ihrer kulturellen Identität und der gesellschaftlichen Bewegungen sollte stärker in den Fokus rücken. Dies kann zu einem besseren Verständnis darüber führen, wie Monumente und Traditionen der damaligen Zeit die heutige nationale Identität prägen.
Schließlich ist es wichtig, die erhaltenen Lehren der Restaurationsepoche in die heutige Politikforschung zu integrieren. Die Analyse der Vergangenheit kann uns lehren, wie politischen Umbrüche bewältigt werden können. Ein reflektierter Umgang mit den Erfahrungen der Geschichte kann helfen, gegenwärtige gesellschaftliche Spannungen konstruktiv zu adressieren und zukünftige politische Entscheidungen zu informieren.
Die wichtigsten Fragen
Frage | Antwort |
---|---|
Was war das Hauptziel des Wiener Kongresses? |
Der Wiener Kongress zielte darauf ab, nach den Napoleonischen Kriegen eine neue europäische Ordnung zu schaffen und das Gleichgewicht der Mächte wiederherzustellen. |
Warum war die Restauration der Monarchien ein zentrales Anliegen? |
Die Restauration der Monarchien wurde angestrebt, um die politische Stabilität in Europa zu sichern und die durch die Revolutionen verursachten Umbrüche rückgängig zu machen. |
Welche Rolle spielte Österreich beim Wiener Kongress? |
Österreich spielte eine führende Rolle durch seinen Außenminister, Fürst von Metternich, der die konservative Agenda und die Restauration der Monarchien maßgeblich beeinflusste. |
Welche Fürstentümer und Königreiche wurden im Zuge der Restauration wiederhergestellt? |
Zahlreiche monarchische Strukturen, darunter das Königreich Frankreich, Spanien und der Kirchenstaat, erlebten eine Restauration ihrer traditionellen Herrscherhäuser. |
Wie wurde das Gleichgewicht der Mächte in Europa wiederhergestellt? |
Durch territoriale Neuordnungen und Allianzen wurde das Gleichgewicht etabliert, um zu verhindern, dass eine einzelne Macht zu dominieren beginne, insbesondere Preußen und Österreich wurden gestärkt. |
Welche Prinzipien leiteten die Verhandlungen des Wiener Kongresses? |
Legitimismus, Solidarität und das Gleichgewicht der Kräfte waren die leitenden Prinzipien des Kongresses, die die Restauration und Stabilität sichern sollten. |
Warum war der Wiener Kongress ein Meilenstein der europäischen Diplomatie? |
Als erster Großkongress Europas setzte er Maßstäbe für multilaterale Diplomatie und Verhandlungen zur Wahrung des Friedens auf dem Kontinent. |
Welche langfristigen Auswirkungen hatte die Restauration auf Europa? |
Die Restauration prägte das politische Klima Europas bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts und führte zu mehreren Jahrzehnten relativer Stabilität, jedoch auch zu Konflikten durch aufkommende nationale Bewegungen. |
Wie wirkte sich der Kongress auf die Innenpolitik der beteiligten Staaten aus? |
Die Rückkehr zu monarchischen Regierungsformen verfestigte konservative Elemente in der Innenpolitik vieler Länder, führte jedoch auch zu Spannungen mit Liberalismus und aufkeimender Nationalbewegungen. |
Wie wurde der Wiener Kongress von zeitgenössischen Beobachtern bewertet? |
Zeitgenössische Beobachter sahen im Kongress einerseits eine erfolgreiche Friedensordnung, andererseits wurde die Ignorierung liberaler und nationaler Ansprüche kritisiert. |
Fazit
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass der Wiener Kongress von 1815 als Wendepunkt in der europäischen Geschichte betrachtet werden kann, der zur Restauration der europäischen Monarchien führte. Durch die Festlegung neuer politischer Grenzen, die Einführung einer balance of power und die Wiederherstellung der alten Ordnung nach den Napoleonischen Kriegen trug der Kongress maßgeblich zur Stabilität und dem Frieden in Europa bei. Obwohl die Restauration der Monarchien nicht von allen Bevölkerungsgruppen positiv aufgenommen wurde und langfristig zu politischen Unruhen führte, ist es unbestreitbar, dass der Wiener Kongress einen bedeutenden Beitrag zur Schaffung einer neuen europäischen Ordnung leistete.